Die Casanova-Checkliste



"Wir können diese Züge als Symptome betrachten, so wie Fieber, Schnupfen und Gliederschmerzen Symptome einer Grippe sind. Ein einzelnes bedeutet noch nicht viel. (...) Den Casanova hingegen erkennen wir an der Hartnäckigkeit dieser Symptome sowie ihrem geballten Auftreten."

Die Jagd nach Frauen besitzt DIE zentrale Bedeutung in seinem Leben.

Seine Beziehungen haben, egal wie dauerhaft oder intensiv sie sind, immer etwas Improvisiertes und Zufälliges. Bei Trennungen endet seine Trauer in dem Moment, in dem er eine neue Partnerin finden.

Monogame Beziehungen sind gewöhnlich kurzlebig.

Bei längeren Beziehungen ist er regelmäßig untreu. Er kann nur bei einer Frau bleiben, wenn er sie regelmäßig betrügt.

Seine Beziehungen mit Frauen beginnen stets stürmisch und ohne eine tiefergehende Kenntnis des Wesens seiner Geliebten.

Die meisten Casanovas drängen darauf, möglichst schnell mit einer Frau intim zu werden.

Er ignoriert die Gefahren, die aus sexuell übertragbaren Krankheiten erwachsen, völlig.

Die Beziehungen enden gewöhnlich ebenso aprupt, wie sie begonnen haben - mit einem Moment vernichtender Desillusionierung.

Den Geschlechtsverkehr geht er auf sonderbar mechanische Weise an. Befriedigung wird rein quantitativ gemessen in der Anzahl der Geliebten, der Orgasmen, der Erektionen bzw. deren Dauer, der Dauer des Aktes, etc. Manche gehen auch nach dem Prinzip der Steigerung vor und verlangen von ihren Partnerinnen immer neue und gewagtere Sexualpraktiken. Diese Variationen scheinen nicht als an sich reizvoll; entscheidend ist dabei nur der Reiz des Neuen.

Während normalerweise sexuelle Lust aus einem Gefühl von Nähe und Vertrauen erwächst, wird der Casanova am stärksten von Fremden (und Fremdem) angezogen. Für ihn bedeutet Vertrautheit das Gegenteil von sexueller Anziehung.

Er betrügt und lügt aus Gewohnheit, z. B. erfindet er Identitäten, Charakterzüge, Interessen. Seine wahren Gefühle verbirgt er vor der Partnerin und fühlt sich deshalb oft missverstanden und einsam.

Hinter seiner romantischen Leidenschaft verbirgt sich ein Begriff von Liebe, der als System von Regeln und Forderungen erscheint.

Casanovas haben oft Schwierigkeiten, mit Geld umzugehen. Sie neigen dazu, ihre Freundinnen in teure Restaurants auszuführen und sie mit Geschenken zu überhäufen. Auf der anderen Seite sind sie oft ausgesprochen geizig und missbilligen schon die kleinsten Ausgaben ihrer Partnerin.

Er unterteilt Frauen bewusst in "anständig" oder "schlecht", in Jungfrauen und Huren. Oft zwingt er die Frau, mit der er lebt, die Rolle der Jungfrau zu übernehmen - gewöhnlich, indem er sich sexuell von ihr zurückzieht. Das wiederum macht ihn frei, bei den "Huren" die erotische Erregung zu suchen, die aus der festen Beziehung verschwunden ist.

Er besitzt eine starke Neigung zu jeglicher Art von Sucht wie Alkohol- und Drogenmissbrauch, Spielleidenschaft, Ess- oder Arbeitswut.



Alle Zitate auf dieser Seite sind dem Buch "Der Casanova-Komplex" von Peter Trachtenberg entnommen. Die Liste wurde gekürzt wiedergegeben.












keine Frames?? -->zurück zum Portal
"Der Casanova-Komplex"