Die Frauen des Casanova




"Das Opfer eines Ladykillers zieht sich, um mit der Untreue des Partners fertig zu werden zumeist auf drei verschiedene Formen der Vermeidung zurück:"

Die Verleugnung
"Sie streitet seine Rolle bei diesen Vorfällen ab und ignoriert die Beweise für seine Untreue. Sie nimmt seine Entschuldigungen (Überstunden..., mehr Zeit mit Freunden verbringen...) für bare Münze und versteift sich darauf. Sie tut, als ob die Beziehungen mit seinen "Freundinnen" ganz unschuldig seien, oder betrachtet ihn als passives Opfer:>>Diese Huren können einfach die Finger nicht von ihm lassen.<<">


Das Überwachen
"Sie verwendet viel Zeit darauf, ihn zu verfolgen, seine Telefonate abzuhören und seine Alibis zu überprüfen. Wenn sie den Beweis findet, den sie gleichzeitig sucht und fürchtet, explodiert sie wütend, beendet aber die Beziehung nur selten. Er betrügt sie weiterhin, sie warnt, überwacht, schimpft. Schließlich läßt sie sich auf die leeren und demütigenden Rituale der Beschwichtigung ein."


Die Beschwichtigung
"Sie betrachtet das Verhalten des Casanova als Reaktion auf ihre eigene Unzulänglichkeit und bemüht sich, die Rolle der Geliebten, Haushälterin oder Therapeutin zu spielen, je nachdem, was ihr Mann vermeintlich bei "der anderen" sucht. Bei jeder Enttäuschung verdoppelt sie ihre Anstrengungen: Sie glaubt, wenn sie zu der Frau werden kann, die ihr Mann wirklich begehrt, wird er schließlich wie durch Zauber der Liebhaber sein, den sie sich wünscht."



"Keine dieser Verhaltensweisen kann einen Casanova "kurieren".
Kein Erwachsener kann einen anderen Erwachsenen ändern. Solange die Frau das aber versucht, ersetzt diese Illusion die reale Perspektive, sich um sich selbst zu kümmern und ihn vielleicht zu verlassen. (...) Oft verhalten sie sich in ihren Beziehungen mit Casanovas genauso wie zuvor als traumatisierte Kinder in ihren dysfunktionalen Familien. (...) Sie vergelten Misshandlung mit Gehorsam, Unbeständigkeit mit Verantwortung, Vernachlässigung mit Ergebenheit. (...) Sie fühlen sich zu Männern hingezogen, die ihnen die Gelegenheit geben, sich so zu verhalten. Die Verleugnung, Überwachung und Beschwichtigung, einst lebensnotwendige Verhaltensweisen, werden nun zu Gewohnheiten, die zugleich schmerzlich und seltsam tröstend sind."

Die zum Scheitern verurteilte Aufgabe
"Wenn man sich mit einem Casanova einlässt, wird man zu einer der vielen Frauen in seinem Leben." Die zum Scheitern verurteilte Aufgabe lautet: die Letzte sein zu wollen... "Keine Frau wird einen Casanova zur Änderung seines Verhaltens bewegen können. Wie dauerhaft oder intensiv die Bindung zwischen ihnen auch sein mag, sie steht seiner Sucht machtlos gegenüber. Jeder Frau, die eine Beziehung mit einem Casanova hat oder eingehen will, sollte dies von Anfang an klarsein. (...) Die Frau sollte sich klarmachen, dass Methoden wie Verdrängen, Überwachen oder Beschwichtigen rein gar nichts bewirken. Der Casanova wird weiterhin Frauen nachstellen, bis er am Ende ist, und weder eine Ehefrau noch eine Geliebte können viel tun, um seinen Niedergang aufzuhalten."

Gibt es eine Lösung?
Es gibt keine. Wer sich gerade auf einen Casanova eingelassen hat, sollte sich so schnell wie möglich zurückziehen. Wer schon mit einem verheiratet ist und womöglich finanziell abhängig, bekommt hier einen Anstoß, sich weiterzuentwickeln. "Sie muss sich von seinem Verhalten distanzieren und erkennen, dass der Fehler nicht bei ihr liegt und dass heroische Bemühungen, eine bessere Frau oder Geliebte zu werden, nichts ändern. (...) Für die meisten Frauen ist es schwer, dies allein zu schaffen. Glücklicherweise können Frauen, die Casanovas lieben, Hilfe von qualifizierten Therapeuten oder Selbsthilfegruppen bekommen, wie auch von Frauengruppen, die sich aufgrund von Robin Norwoods Buch "Wenn Frauen zu sehr lieben" gebildet haben."
Wichtig ist, zu wissen, dass man sich aufgrund von eigenen Traumata zu Männern dieser Sorte hingezogen fühlt. Bei den Alkoholikern nennt man das "Co-Alkoholiker": Das sind die Menschen, die durch ihre Nachsicht und Unterstützung den Süchtigen immer wieder aus der Gosse ziehen, wo doch das "Aufwachen in der Gosse" für einen Süchtigen die einzige Möglichkeit ist, endlich wirklich Klarheit über seinen Zustand zu bekommen!

Ein Versuch
"Ob sie nun bleibt oder geht, sie kann immerhin versuchen, den Casanova von einer Therapie zu überzeugen. Dies sollte sie nicht allein unternehmen, sondern sich der Hilfe anderer versichern, die ihn gut genug kennen, um sein Problem zu erfassen: Verwandte, Freunde oder Kollegen. Ein qualifizieter Therapeut oder Sozialarbeiter ist dabei sehr wichtig. Sie sollten Belege für die Störung des Casanova und die Wirkungen auf die Menschen sammeln, die ihn lieben. Sie sollten die Konfrontation mit ihm proben und unmittelbare Behandlung vorplanen." Die Frau sollte sich aber bewusst sein, dass er sie, nachdem er zu sich gefunden hat, vielleicht immer noch nicht liebt. Er ist genausowenig ihr Retter, wie sie seine Retterin sein wird !!

Wenn ein Casanova zurückkommt...
Wenn ein "Casanova", der die Frau schon verlassen hat, zurückkommen will, dringend in seinem und im eigenen Interesse prüfen, ob er zu einer Therapie bereit ist. Erst wenn er die Therapie angefangen hat, am besten erst nach einigen Sitzungen, wieder näheren Kontakt (erstmal lange kein Sex!) zulassen.
Nur Besserung geloben und Liebe schwören genügt auf keinen Fall, um irgendeine Enrsthaftigkeit der Schwüre zu sichern! Ein Mensch, der von seiner Sucht getrieben wird, ist gewissermaßen nicht wirklich zurechnungsfähig.
Erst Besserung geloben UND sich mit der eigenen Heilung befassen, zeigt die Ernsthaftigkeit des Vorhabens.
Jeder leidet unter diesen ganzen ungeheilten Umständen, auch der Casanova selbst.

Vor allem sollte sich die Frau eines Frauenhelden mit sich selbst befassen und sich auf den Weg begeben, um ihre eigenen Traumata zu heilen:
Unter "Integrative Primärtherapie Heilung seelischer Verletzungen" auf meiner Homepage sind viele Infos zu finden, die Entstehung, Auswirkungen, und Behandlung von Trauma erklären.

Bitte wenden Sie sich an mich, wenn Sie sich für eine Therapie interessieren.



Das Buch kann bei mir zum Selbstkostenpreis bestellt werden.


Alle Zitate auf dieser Seite sind dem Buch "Der Casanova-Komplex" von Peter Trachtenberg entnommen.











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"Der Casanova-Komplex"